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Evaluation Bürgerforschung: Bericht aus dem Auftaktworkshop

02. Dezember 2021 von Gastautor*in(nen)

Seit Ende 2020 sind Technopolis und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NAWIK) damit beauftragt, für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Evaluation der eigenen Förderungsaktivitäten im Bereich Bürger*innenforschung durchzuführen. In einer Blogreihe informieren beide Organisationen regelmäßig über Erkenntnisse und Ergebnisse ihrer eigenen Untersuchung, aber auch Wissenswertes und Hilfreiches aus der Evaluation.


 Hier geht es zur Übersichtsseite der Blogreihe!


Auf der Auftaktveranstaltung der begleitenden Evaluation der Bürger*innenforschungsprojekte der zweiten Richtlinie ging es um ein gegenseitiges Kennenlernen, eine Einführung in Methodik und Ablauf des Projektes sowie um ein erstes gemeinsames Arbeiten zu den Themen Ziele und Zielsetzungen sowie geeignete Indikatoren zur Wirkungsmessung von Bürger*innenforschungsprojekten. Alle Projekte haben sich an der vom Evaluationsteam organisierten Veranstaltung beteiligt, die an zwei Halbtagen im April und Mai 2021 stattgefunden haben.

Evaluation und Wirkungsmodell

Das Evaluationsprojekt nutzt einen theoriebasierten Zugang zum Evaluationsgegenstand, der zuerst in einem Wirkungsmodell abgebildet wird. Ein Wirkungsmodell zeigt, welche gesellschaftlichen Problemstellungen und Bedürfnisse eine Intervention wie z.B. ein Programm adressiert. Die Intervention selber verfolgt daran orientiert gewisse Ziele, setzt diese in Aktivitäten und direkte, meist zählbare Ergebnisse um. Diese sollen dann Wirkungen – auf die Programmteilnehmer*innen oder darüber hinaus – entfalten.



Schematische Darstellung eines Wirkungsmodells

Auch unserer Evaluation liegt ein entsprechendes Wirkungsmodell zu Grunde, an dem wir unsere weiteren empirischen Arbeiten orientieren.

Hohe Heterogenität bei Zielen und Indikatorik

Im ersten Teil des Workshops haben wir mit den Projekten in moderierten Kleingruppen zu den Themen „Erfolgsmessung – woran erkennen Sie, ob Ihr Projekt erfolgreich ist?“ und „Indikatorik“ in den Dimensionen „Wissenschaft“, „Bürger*innen“ und „Medien, Dissemination und Mobilisierung“ gearbeitet.

Dabei zeigte sich schnell, dass sich die Projekte hinsichtlich ihrer Ziele und Unterziele, der Art und Weise, wie, wann und wie viele Bürger*innen sie einbinden und ihrer Projektzeitpläne mitunter deutlich unterscheiden. Daher ist es schwierig, ein einheitliches Set an Indikatoren zu verwenden. Wohl aber ließen sich gewisse Mindeststandards identifizieren, hinsichtlich einer möglichen Beschreibung der Teilnehmer*innen, aber auch hinsichtlich Projektergebnisse in den oben genannten Dimensionen. 

Pionierarbeit: Erwartungsmanagement, Projektkapazitäten, Wissenschaftsbegriff

Trotzdem stehen die unterschiedlichen Projekte vor ähnlichen Herausforderungen. Welche Erwartungen werden Teilnehmer*innen an uns Projektdurchführende haben, wie kann man Enttäuschungen vermeiden oder damit umgehen? Welche Kapazitäten sollten Projekte dafür vorhalten bzw. können vorgehalten werden? Jedenfalls hilfreich war bisher ein Zugang größtmöglicher Ehrlichkeit und Transparenz, wenn es um die Arbeit mit Bürger*innen ging. Orientierung kann dabei der Austausch mit anderen, erfahreneren bürgerwissenschaftlichen Projekten geben, weswegen weitere Vernetzung und Austausch den Projekten jedenfalls ein Anliegen war. Viel von dem, was sich die Projekte vorgenommen haben, ist aber Pionierarbeit: neu und spannend, aber auch risikoreicher als die Routine – und zuletzt stärker als sonst die Arbeit an der Grenze dessen, was klassischerweise als Wissenschaft verstanden wird.


Über den Gastautoren

Tobias Dudenbos

Tobias Dudenbostel arbeitet als Senior Consultant bei Technopolis und übernimmt die Rolle der Projektleitung. Mehr Information über das Evaluationsteam gibt es hier.


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Gastautor*in(nen)

Auf dem Blog von Bürger schaffen Wissen laden wir Gastautor*innen ein über ihre Perspektive auf Citizen Science und jeweilige Themenschwerpunkte zu berichten. Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.