Sturmflut! Foto-Aufruf zur Maritimen Geschichte
Abteilung Bildung & Vermittlung
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Deutsches Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

Worum geht es in diesem Projekt?
Der Umgang des Menschen mit dem Meer wird maßgeblich von den Erfahrungen beeinflusst, die Küstengesellschaften im Laufe der Jahrhunderte mit dem Meer gemacht haben. Das Meer und seine Eigenschaften zu verstehen, stellt die Grundlage für seine Nutzung (z.B. zur Schifffahrt) dar. Doch trotz seiner Kenntnisse über den Ozean ist es dem Menschen nicht möglich, das Meer vollständig unter Kontrolle zu bringen, was sich insbesondere bei Sturmfluten extremen Ausmaßes immer wieder zeigt. Umso größer scheint das menschliche Bedürfnis zu sein, solch eindrückliche Erlebnisse in Erinnerung zu behalten: Gedenkmarken für Sturmfluten und Flusshochwasser sind an der deutschen Küste und den großen Flussmündungen überall zu finden. Dieses Phänomen soll nun mithilfe von Bürgerwissenschaftler*innen näher erforscht werden.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Gesucht werden Fotos von Flutmarken (z.B. Sturmflutpfähle), die an der deutschen Nord- und Ostseeküste an Sturmfluten oder Flusshochwasser erinnern. Von jeder Flutmarke sollten mindestens 2 Fotos eingesendet werden. Auf dem ersten sollte die Marke gut lesbar sein. Bei größeren Sturmflutpfählen ist darauf zu achten, dass alle Marken gut lesbar sind. Dazu sind ggf. mehrere Detailfotos nötig. Auf einem weiteren Foto sollte die nähere Umgebung gut zu erkennen sein, z.B. das Gebäude, an dem die Marke angebracht ist. Die Fotos können bequem über unser Citizen Science Formular auf unserer Homepage hochgeladen werden. Alternativen sind E-Mails oder der Postweg, wobei das Fotorechte-Formular dann bitte nicht vergessen werden darf. Infos zum genauen Standort und Gewässer sowie der Name des Fotografen und das Aufnahmedatum/-jahr sollten unbedingt genannt werden.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die eingeschickten Fotos und Hintergrundinfos werden zentral am Deutschen Schifffahrtsmuseum gesammelt und sollen später im Rahmen eines weiteren Citizen Science Projekts ausgewertet werden. Zu erforschen wäre beispielsweise, wo das Gedenken an Sturmfluten im Binnenland aufhört und stattdessen an Flusshochwasser erinnert wird. Auch die Frage, ob es regionale Besonderheiten bei Text und Aussehen von Flutmarken gibt, könnte gemeinsam untersucht werden. Außerdem ist geplant, einige der Fotos in die neue Ausstellung des Deutschen Schifffahrtsmuseums zu integrieren, die zurzeit großzügig überarbeitet wird. Dort wird das Thema "Sturmflut" im Rahmen des Ausstellungsbereichs "Planet Meer" behandelt werden.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Einsendungen dienen als Grundlage für weiterführende kulturhistorische Studien, die sowohl von Bürgerforschern als auch von professionellen Wissenschaftlern durchgeführt werden können. Das zugesandte Material soll deshalb öffentlich zugänglich gemacht werden und zudem in unserer neuen Ausstellung unter dem Titel "Mensch und Meer" gezeigt werden. Insgesamt wird dadurch das Bewusstsein in der Bevölkerung gegenüber Naturgewalten gestärkt, zumal vor allem an den dicht besiedelten Küsten weltweit die Bedrohung durch einen steigenden Meeresspiegel immer mehr zunimmt.