Forschung. Umweltbildung. Naturschutz - Mit F.U.N. in die Wildnis
Dr. Michael Schöner
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Universität Greifswald

Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
Worum geht es in diesem Projekt?
Am Beispiel von Fledermäusen wollen wir Forschung (im Sinne von Citizen Science), Umweltbildung und praktischen Naturschutz in einer einzigartigen Naturlandschaft Deutschlands eng verzahnen. Unser Angebot richtet sich an alle, die sich für Fledermäuse, Wissenschaft und Naturschutz interessieren: unabhängig vom Alter und den Vorkenntnissen. Neben der breiten Bürgerbeteiligung ist ein zweiter Schwerpunkt die enge Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen, von Kindergärten über Schulen bis hin zu Universitäten. Finanziell unterstützt werden wir dabei von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Der Ort, an dem "unsere" Fledermäuse leben und wo wir die Daten, welche die Grundlage der Forschung bilden, erheben, ist der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort, im kleinen Ort Wooster Teerofen befindet sich unsere Citizen Science-Station, das "Gerhardt-Cornelssen-Haus". Es ist benannt nach einem ehemaligen Oberförster, der hier die erste Naturschutzstation errichtete. Hier nahm auch vor 30 Jahren die "bürgerliche" Fledermausforschung in dieser Gegend ihren Anfang.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Wir wollen es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, sich aktiv an angewandter Naturschutz- und Fledermausforschung zu beteiligen, und zwar ausgehend von einer selbst gewählten oder gestellten Forschungsfrage, über die Hypothesenbildung hin zur Datenauswertung, deren Interpretation und somit zur Beantwortung der ursprünglichen Frage. Wir schaffen somit die Voraussetzung, dass die Beteiligten sich in den gesamten Forschungsprozess einbringen können. Lediglich die Datenerhebung erfolgt weitestgehend automatisiert an Fledermauskolonien der Nossentiner/Schwinzer Heide (MV). Die hier erhobenen Daten (Daten zu den Quartieren, Klimadaten, Videos, Fledermausrufe, etc.) werden auf unserer Homepage zur Verfügung gestellt und bilden die Grundlage zum Stellen und Beantworten vielfältiger Fragen. Zum Auswerten der Daten müssen die Teilnehmenden zuerst unterschiedliche Tutorials und Tests durchlaufen, um eine hohe Qualität der ausgewerteten Daten zu garantieren. Dann geht's los!
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Ergebnisse werden auf unserer Homepage, in internationalen Fachjournalen aber auch anhand von Pressemitteilungen und populärwissenschaftlichen Artikeln der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Außerdem sollen Handlungsrichtlinien zu einem verbesserten Schutz von Fledermäusen beispielsweise für die Forstwirtschaft erstellt werden.
Wozu trägt die Forschung bei?
Unsere Forschung zielt auf einen verbesserten Naturschutz im Kontext von Fledermäusen und auf ein besseres Wissen zur Biologie von Fledermäusen ab. Dies geschieht unter anderem hinsichtlich des Quartierverhaltens an Sommer- und Winterquartieren, dem Vergleich unterschiedlicher Waldtyp- und Waldumbaumaßnahmen, Daten zum Klima und der Insektendichte, etc.