Igel
Anne Berger
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Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW)

Berlin-Brandenburgisches Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB)

Projekt BIBS: Bridging in Biodiversity Science

Berliner Stadtwildtiere
Worum geht es in dem Projekt konkret?
Wo kommen Igel in Berlin vor? Wie haben Igel sich in ihrer Lebensweise an die Großstadtbedingungen angepasst? Gibt es Unterschiede bei der Nahrung, Parasitenbelastung, körperlichen Verfassung, Fortpflanzung und Sterblichkeit zwischen „Stadtigeln“ und „Landigeln“? Wie beeinflussen die wärmeren Stadtbedingungen oder die menschlichen Aktivitäten das Verhalten von Igeln z.B. den Winterschlaf? Durch die Mithilfe von Bürgern, welche ihre Igelbeobachtungen melden, können umfangreiche Datensätze über das gesamte Stadtgebiet und über lange Zeiträume erhoben werden, was einzelnen Wissenschaftlern in gleichem Umfang nicht möglich wäre.
Wie können die Bürger mitforschen?
Um genaue Daten zur Verbreitung von Igeln im Stadtgebiet zu erheben, ist jede Meldung über eine Igelsichtung wertvoll. Wann, wo und wie viele Igel gesehen wurden, wie diese sich verhalten haben und ob sie eine Farbmarkierung hatten (Plastikröhrchen auf den Stacheln), aber auch verletzte Tiere oder Totfunde können die Bürgern uns auf verschiedene Weise mitteilen: per Online-Formular auf der Internetseite Stadtwildtiere.de (https://stadtwildtiere.de/beobachtung/eintragen) der Stadtwildtiere. Um genaue Daten zur Verbreitung von Igeln im Stadtgebiet zu erheben, ist jede Nachricht über eine Igel-Beobachtung wertvoll. Wer sich intensiver engagieren will, kann Teil des Berliner Igelmonitorings werden. Bei Interesse bitte bei Dr. Anne Berger melden.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die von Bürgern gesammelten Daten zu Tiersichtungen werden gespeichert und können von allen Stadtwildtier-Nutzern eingesehen werden.
Wozu trägt die Forschung bei?
Durch die Urbanisierung werden die ursprünglichen Lebensräume vieler Tierarten verändert oder zerstört. Einige Arten können sich aber auch an die neuen Lebensbedingungen anpassen oder profitieren von den urbanen Bedingungen. Dennoch kann es zu Fragmentierung des Lebensraumes sowie dem Entstehen von Inselpopulationen und Inzucht kommen. Weiterhin wird das Bestehen von Tierpopulationen in der Stadt durch Schadstoffe in der Nahrungskette, stressbedingte Verringerung der Nachwuchsrate sowie die Mortalität durch den Straßenverkehr beeinflusst. Unser Forschungsprojekt trägt zu einer besseren Einschätzung des Populationsstatus und Kenntnis der verschiedenen Bedrohungsfaktoren von Igeln in Berlin bei. So sollen die Projektergebnisse auch helfen, Igel im urbanen Lebensraum besser zu schützen.