Plastikpiraten

Ecologic Institut
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Kieler Forschungswerkstatt
Worum geht es in dem Projekt konkret?
Unsere Bäche, Flüsse und Ströme bringen neben Wasser auch Plastikmüll in die Meere und Ozeane. Dabei handelt es sich um Makroplastik, wie zerfetzte Plastiktüten, scharfkantige Joghurtbecher oder verknotete Kunststoffschnüre und Mikroplastik: Kleinstpartikel, die wir kaum noch wahrnehmen können. Im Meer gefährdet dieser Müll Tiere und gelangt in die marine Nahrungskette. Die Forschung kann auf eine wachsende Datenbasis zur Belastung der Weltmeere mit Kunststoffen zurückgreifen. Doch das Vorkommen von Plastikmüll in und an Fließgewässern in Deutschland ist vielerorts noch unerforscht. Deshalb fördert das BMBF im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Plastik in der Umwelt" u.a. die Citizen-Science-Aktion „Plastikpiraten“, um diese Lücke zu schließen. Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren können an der Aktion teilnehmen.
Wie können die Bürger mitforschen?
Die Plastikpiraten – Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren in Projektgruppen – erheben bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in Fließgewässern. Wie viel und welcher Plastikmüll lässt sich dort finden? Wo sammelt sich besonders viel Müll? Und welche Rolle spielen Fließgeschwindigkeit und Wassertiefe dabei? Mit wissenschaftlichen Methoden wird gefiltert, gewogen, gezählt und das Ergebnis auf einer digitalen Deutschlandkarte dokumentiert.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Mit den gewonnenen Daten arbeitet anschließend die Kieler Forschungswerkstatt weiter. Dort wird zum Beispiel festgestellt, welche Flussabschnitte besonders stark mit Plastik verschmutzt sind und wie sich die Belastung von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses entwickelt. Die Ergebnisse aus den ersten beiden Aktionszeiträumen in 2016 und 2017 können hier eingesehen werden: http://bmbf-plastik.de/plastikpiraten/ergebnisse. Außerdem gibt es eine erste wissenschaftliche Veröffentlichung der Kieler Forschungswerkstatt, die die Plastikpiraten-Daten nutzt: https://doi.org/10.1016/j.envpol.2018.11.025.
Wozu trägt die Forschung bei?
Aus den Daten der Forschung lassen sich Schutzmaßnahmen ableiten, die Flüssen, Meeren und letztlich uns selbst zugute kommen.