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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Das Stänichä Dialektprojekt

Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der eigenen Identität. Wir laden alle Steinacher*innen aus Thüringen ein, gemeinsam mit uns den Dialekt des Ortes zu erforschen und zu untersuchen, wie zum Beispiel einzelne Begriffe „Klöß“, „Kruserich“ oder „es Mädlä mit’n Klädlä“ die örtlichen Besonderheiten, Geschichten, Geschehnisse und Eigenheiten widerspiegeln.
Projektzeitraum ab
Januar 2020
Projektende
März 2021
Kontakt

Jasmin Pfeifer

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Institution

Heinrich Heine Universität

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Worum geht es in diesem Projekt?

Über „Klöß“, „Kruserich“ und „es Mädlä mit’n Klädlä“ – Den heimischen Dialekt erforschen, erwandern und dabei Grenzen überschreiten so heißt das von der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität geförderte Projekt von Jasmin Pfeifer und Prof. Ruben van de Vijver. Das Vorhaben soll in der südthüringischen Stadt Steinach verwirklicht werden. Der Dialekt (von den Steinacher*innen selbst als „Stänichä“ bezeichnet) ist in diesem Ort lebendig, wird im Alltag gesprochen und auch als prägend empfunden. Es gibt Vereine und Initiativen, die sich mit diesem Thema im Ort und der Region befassen und dazu Veranstaltungen wie einen „Mundartabend“ organisieren. Hieran möchte das Projekt anknüpfen und gemeinsam mit Bürger*innen des Ortes den örtlichen Dialekt wissenschaftlich erforschen und den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens dabei durch vielfältige Beteiligungsformen für die Bevölkerung eröffnen. Als Projektabschluss soll ein greifbares – im Wortsinn „erwanderbares“ – Ergebnis in Form eines „Mundartwanderweges“ für die Bürger*innen entstehen. Dieser Wanderweg wird den Ort mit Schautafeln an wichtigen Punkten der Ortsgeschichte und -kultur durch erklärende Texte im Dialekt erschließen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Das Projekt lebt von der Beiteiligung der Steinacher Bürgeri*innen. Alle sind herzlich eingeladen sich an dem Projekt in verschiedenen Rollen zu beteiligen – sei es im Rahmen eines Vereins oder als Einzelperson. Es wird in den nächsten Monaten Treffen und Arbeitsgruppen zu folgenden Themen geben: Aktualisierung des Wörterbuchs Dialektkochbuch Aufzeichnung und Analyse von mündlichen und schriftlichen Sprachdaten Planung und Ausgestaltung des Dialekt-Wanderwegs Planung des Sommerkinos Für das Wörterbuch: Alle sind jetzt schon herzlich aufgerufen sich zu beteiligen. Auf der Webseite können Lieblings-Dialektwörter gesammelt werden. Oder ganze Listen können mir per Mail oder postalisch zugeschickt werden. Für das Kochbuch: Es können jetzt schon traditionelle Steinacher Rezeptideen sowie Zutatenlisten gesammelt und an mich geschickt werden oder Fotos von Gerichten gemacht werden. Für den Wanderweg: Sammlung von wichtigen Orten für die Ortsgeschichte, sowie Anekdoten, Geschichten, Gedichten und Liedern, die mit diesen Orten in Verbindung stehen oder zu lokalen Persönlichkeiten. Ebenso hilfreich sind alte Fotos als auch Ton- oder Videoaufnahmen, z.B. von alten, legendären Fussballspielen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Alle Veranstaltungen sowie der Projektfortschritt und die Ergebnisse werden auf dem Blog des Projekts (https://blogs.phil.hhu.de/dialektprojekt/) festgehalten. Bürger*innen sind aufgerufen die verschiedenen Veranstaltungen und Workshops mitzugestalten und können Beiträge über den Dialektbriefkasten vor Ort in Steinach einreichen oder per Mail senden.

Wozu trägt die Forschung bei?

Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der eigenen Identität. Dies gilt in besonderem Maße für den Dialekt als lokale Sprachvarietät. In ihm werden örtliche Besonderheiten, Geschichten, Geschehnisse und Eigenheiten bewahrt und finden ihren sprachlichen Ausdruck. Die Bedeutung des Dialektes als „lokalem Anker“ für die Menschen und als Zeichen von Zugehörigkeit nimmt dabei gerade im Zuge der Globalisierung nicht ab, sondern zu. Der Dialekt eignet sich deshalb in besonderem Maße als Forschungsfeld, welches gemeinsam mit Bürger*innen wissenschaftlich bearbeitet werden kann. Er ist – im Wortsinn – „alltäglich“ und deshalb geeignet, das nötige Interesse an dem linguistischen Forschungsvorhaben und auch an einer eigenen Beteiligung daran zu wecken.