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GeoPortOst: „Versteckte Karten“ entdecken und verorten

Mal modern, mal alt - das Motiv aber bleibt dasselbe: Zu sehen ist auf den Karten die Haseninsel samt Peter-und-Paul-Festung in Sankt Petersburg. In unserem Mitmachprojekt geht es darum, alte und neue Karten in Einklang zu bringen.
Wo genau ist das eigentlich? Finde die Antwort und hilf so der Forschung bei der genauen Verortung von 2000 Karten zu Ost- und Südosteuropa. Dazu braucht es nur einen Computer und Spürsinn.
Ort
Projektzeitraum ab
Juni 2018
Projektende
September 2019
Weitere Informationen

Publikationen:

Bauer, Hans: Karte mit Kontext. Erschließung und Verortung thematischer Karten im Portal GeoPortOst. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (ZfBB), 65:5-6, S. 300-307. URL: http://dx.doi.org/10.3196/1864295018655671

Tegeler, Tillmann/Bauer, Hans: Introduction: Maps in Libraries. Trends in Enabling Spatial Information Retrieval. In: e-Perimetron, 14:3, S. 110-116. URL: http://www.e-perimetron.org/Vol_14_3/Tegeler_Bauer.pdf

Bauer, Hans: Petersburger Passagen. Das Gesicht St. Petersburgs im neuen Geoportal des IOS. In: ostBLOG. Ost- und Südosteuropa im Fokus der Wissenschaft. URL: https://ostblog.hypotheses.org/1172

Tegeler, Tillmann: Discovering Hidden Maps: Cartographic Representations as Arguments for Historical Narratives. In: Altić, Mirela/Imre Josef, Demhardt/Soetkin, Vervust (Hrsg.): Dissemination of Cartographic Knowledge: 6th International Symposium of the ICA Commission on the History of Cartography, 2016. Cham: Springer, 2017, S. 315-329. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-319-61515-8_18

Kontakt

Hans Bauer

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Institution

Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung

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Worum geht es in diesem Projekt?

Historiker, Ökonomen und viele andere: Forscher brauchen immer wieder Karten. Helfen soll ihnen das Projekt GeoPortOst, das Karten zum östlichen Europa sammelt und im Internet veröffentlicht. Der Schwerpunkt liegt auf thematischen Karten zur Geschichte, zur Ethnographie sowie zu ökonomischen und sozialen Verhältnissen der Region. Das Problem: Dabei handelt es sich in der Regel um „versteckte Karten“. Diese Karten erscheinen zum Beispiel in einem Buchkapitel, um etwa die Bevölkerungsverteilung in einer Region zu veranschaulichen. Was dabei oft fehlt, sind kartografische Angaben wie der Maßstab oder Koordinatensysteme. Und hier braucht es den Spürsinn von Freiwilligen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Indem sie georeferenzieren. Gemeint ist damit die eindeutige Zuordnung zu einer Position auf der Erdoberfläche: Man sucht einen Punkt auf einer der thematischen Karten, der übereinstimmt mit einem Punkt auf einer modernen Karte wie Google Maps oder Open Street Map. Dieser Punkt kann ein Dorf sein, genauso wie eine markante Flussbiegung. Hat man mindestens drei Punkte, lässt sich die Karte klar verorten und mit geografischen Koordinaten verknüpfen – wobei der Anzahl der Punkte keine Grenze gesetzt ist. Auf GeoPortOst steht zum Georeferenzieren ein leicht zu bedienendes Webtool samt ausführlicher Anleitung bereit – und es gibt viel zu tun: Im Juni wurden rund 2000 neue Karten eingestellt. Übrigens: Das Engagement der fleißigsten Freiwilligen wird per Ranking sichtbar gemacht; auf diejenigen mit den meisten Punkte warten kleine Preise.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Das Portal wird kontinuierlich ausgebaut. Die Karten bleiben für die Öffentlichkeit auf GeoPortOst zugänglich und nachnutzbar. Dank der Georeferenzierung können sie auf dem Portal in moderne Karten eingebunden werden. Man kann nun thematische und moderne Karten ganz leicht vergleichen, Fehler finden, Veränderungen im Lauf der Zeit nachvollziehen und, und, und.

Wozu trägt die Forschung bei?

Der Nutzen ist vielfältig. Georeferenzierte Karten lassen sich leicht in virtuelle Kartendienste einbetten und miteinander vergleichen. Georeferenzierte Karten mit fünf oder mehr Passpunkten lassen sich auch in Geoinformationssysteme einbringen, genau vermessen und dienen so der Untersuchung von räumlichen Strukturen im Wandel der Zeit. Raumbezogene Informationen können auch zur Erstellung neuer Karten verwendet werden. Außerdem wird durch die Georeferenzierung die geografische Suche nach Karten bequemer, und die ermittelten Koordinaten sind nutzbar zur Vernetzung mit Dokumenten und Informationen aus anderen Datenbeständen, die denselben Ort verzeichnen.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Mit dem Portal GeoPortOst wurde eine Infrastruktur für thematischer Karten aufgebaut. Kartografische Darstellungen können über das Portal nicht mehr nur im Detail betrachtet, sie können verglichen, geclustert, kommentiert und zur Weiterbearbeitung exportiert werden. Vor allem aber sind sie über eine geografische Bereichssuche auffindbar. Darüber hinaus bietet GeoPortOst zahlreiche Zusatzinformationen zu Gazetteers und Kartenressouren zu Ost- und Südosteuropa im Netz. Im Rahmen von GeoPortOst haben sich international mehr als 40 Freiwillige an der Georeferenzierung beteiligt und mit über 60.000 Passpunkte auf mehr als 3.000 Karten zum Erfolg des Projekts beigetragen. Auf das Projekt bezieht sich der Artikel: "Karte mit Kontext. Erschließung und Verortung thematischer Karten im Portal GeoPortOst" (http://dx.doi.org/10.3196/1864295018655671), auf eine Projektworkshop zwei Themennummern des Journals e-perimetron (http://www.e-perimetron.org/Vol14_3.htm und http://www.e-perimetron.org/Vol14_4.htm).