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Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Eindrücke vom #ForumCS 2021: Offenheit als Herausforderung für die Wissenschaft

07. Mai 2021 von Gastautor*in(nen)

Gastkommentar zum ersten Konferenztag von David Bröderbauer, Botanischer Garten der Universität Wien

Citizen-Science-Projekte sollen ergebnisoffen sein  ̶  die Mitwirkung von BürgerInnen bedingt einen offenen Prozess, der den Teilnehmenden die Chance zum Mitgestalten bietet. Das unterstrichen mehrere Vortragende am ersten Tag des Forums. Dieser Zugang bedeutet einen nicht kleinen Wandel in der Konzeption von Forschungsprojekten, wo in der Regel schon beim Erstellen des Förderantrags klar dargestellt werden muss, wo die Reise hingeht, um die Chancen auf eine Projektfinanzierung zu erhöhen.

Ein Paradigmenwechsel hin zu einer stärkeren Ausrichtung an der Gesellschaft bedeutet in weiterer Folge nicht nur, dass die BürgerInnen den Prozess mitgestalten. Sie entscheiden auch mit, welche Forschungsthemen relevant sind und vorangetrieben werden. In mehreren Vorträgen wurde darauf hingewiesen, wie mediale Berichterstattung und aktuelle gesellschaftliche Fragen die Zahl der TeilnehmerInnen beeinflussten. Richtet sich die Wissenschaft stärker nach dem gesellschaftlichen Interesse aus, wird die Anzahl der Teilnehmenden zu einer Maßzahl des Erfolgs von Forschungsprojekten. Auswüchse wie bei Sozialen Medien, wo Follower und Likes den Erfolg bestimmen, sind wohl nicht zu erwarten. Die Entwicklung verdeutlicht aber, was gelegentlich außer Acht gelassen wurde – dass Wissenschaft immer in Gesellschaft eingebettet und von gesellschaftlichen Entwicklungen abhängig ist.

Gastautor*in(nen)

Auf dem Blog von Bürger schaffen Wissen laden wir Gastautor*innen ein über ihre Perspektive auf Citizen Science und jeweilige Themenschwerpunkte zu berichten. Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.