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Lust auf mehr - Eindrücke vom Forum Citizen Science 2022

20. Mai 2022 von Gastautor*in(nen)
Forum Citizen Science 2022 © Barbara Frommann
Forum Citizen Science 2022 © Barbara Frommann

Gastautor: Johannes Klement, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg


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Es ist Mittwochnachmittag. Die Sonne scheint über Sankt Augustin, das Thermometer zeigt 25 Grad an. Bei uns am Institut herrscht eine angespannte Vorfreude. Nach einer langen Planungsphase geht es endlich los, morgen kommen die Gäste. Während um mich herum die Helfer*innen wuseln, die alles aufbauen, checke ich nochmal alle meine Beiträge. Das Poster, sieht gut aus, das werde ich direkt aufhängen. Unsere Umfrage ist online. Hoffentlich füllt sie auch jemand aus… Im Vortrag, sehe ich, fehlt auf Seite 10 noch eine Klammer, sonst stimmt aber alles. Ich hole mir einen USB-Stick aus dem Materialschrank, speichere die Präsentation, und mache mich auf zum Konferenzabendessen.



Ich bin etwas zu spät. Im Meyers in Bonn-Poppelsdorf angekommen, sind schon fast alle Plätze besetzt. Das Buffet ist bereits eröffnet und es herrscht eine angenehm lebhafte Stimmung. Wen ich hier wohl kenne? Ich begrüße ein paar Leute, fülle einen Teller mit Risotto und setzte mich zu einer Gruppe aus Berlin. Langsam erkenne ich ein paar Menschen in der Menge wieder. „Ach, Du bist noch in Bonn?“, „Ja stimmt, wir kennen uns jetzt schon zwei Jahre durch Zoom!“, „Schön euch mal endlich in persona zu sehen!“, „Ja, so ist das…war irgendwie echt blöd mit Corona…“ Ich wechsle im Verlauf des Abends ein paar Mal die Tische und es ist ungefähr viertel vor zehn, als wir beschließen unsere Diskussion über Konzeptionen des guten Lebens vielleicht doch besser am nächsten Tag fortzusetzen. Schließlich wartet morgen ein volles und interessantes Programm. Wir wollen ausgeschlafen sein.



Ich werde nicht enttäuscht. Die Stimmung ist weiterhin freudig und interessiert und es macht Spaß, den Vorträgen zu folgen, zumal es immer schön ist, Menschen zuzuhören, die ihre Dinge gerne und mit großem Interesse machen. Eigentlich gehe ich gerne ohne eigenen Beitrag zu Konferenzen, weil man so die meiste Zeit hat, Neues kennenzulernen. Heute bin ich aber viel mit mir selbst und meinen Beiträgen beschäftigt. Viel ist nicht los auf dem Markt der Möglichkeiten, aber es kommen doch ein paar Leute mit Kaffeetasse und Muffins zu meinem Poster, auf dem ich einen Artikel zu Wohlbefinden im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung vorstelle. Das Feedback ist gut und hilfreich. Ich bekomme ein paar Impulse, die ich noch in meinen Artikel einbauen werde. Statt direkt zur nächsten Vortragssession zu gehen, mache ich jetzt erstmal Pause. Das waren viele Eindrücke… und gehe nochmal meinen Vortrag durch, den ich gleich im Audimax halten werde. Ich bin etwas angespannt, schließlich ist dies der erste Vortrag seit zwei Jahren, den ich nicht in meinen Laptop hineinrede. „Ja, so ist das…war irgendwie echt blöd mit Corona…“. Aber als ich am Rednerpult stehe, ist die Anspannung verflogen, die Menschen hören interessiert zu und nach dem Vortrag komme ich mit einigen Teilnehmer*innen ins Gespräch. Da das Wetter so gut ist, holen wir uns einen Tisch aus der Mensa, stellen ihn vor die Hochschule, holen uns etwas vom Buffet und lassen den ersten Tag der Konferenz in einem spannenden Gespräch ausklingen.



Am nächsten Morgen stelle ich mit meinen Kolleg*innen im Rahmen eines Workshops unser Projekt „Die Citizen Labs an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“ vor. Auch hier sind die Teilnehmer*innen wieder sehr interessiert und ich gehe mit einem guten Gefühl heraus. Die letzte Session zu „Kulturelle Identititäten & emotionale Bindungen“ lasse ich ausfallen und nutze die Zeit, um nochmal mit ein paar anderen Teilnehmerinnen ins Gespräch zu kommen und mir die restlichen Poster auf dem Märkt der Möglichkeiten anzuschauen. Leider wird unser Citizen-Science-Projekt nicht weiter finanziert, somit ist dies wahrscheinlich mein letztes Forum Citizen Science… Aber vielleicht können wir ja doch, auch mit neuen Kontakten, unsere Forschung irgendwie fortführen. Das Forum hat auf jeden Fall Lust auf mehr geweckt.

 

Über den Gastautor

Johannes Klement ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Nachhaltige Entwicklung und Citizen Science.

 


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Gastautor*in(nen)

Auf dem Blog von Bürger schaffen Wissen laden wir Gastautor*innen ein über ihre Perspektive auf Citizen Science und jeweilige Themenschwerpunkte zu berichten. Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.